Sehr geehrte Tanit Koch…
Julia Thurnau
Nach wie vor propagiert BILD ein sexistisches Zerrbild von Frauen. Dass die Objektifizierung nicht die Realität spiegelt, sondern reine Männerphantasien, müssen Frauen meist einzeln im Rahmen einer Zurückweisung erklären. Es steht das Wort einer einzelnen gegen die Narration eines Massenmediums. Zeit, dass BILD den Sprung auf die Höhe unserer egalitären Zeit wagt. Ein offener Brief an die Chefredakteurin.
Während Annie Leibovitz für den Pirelli-Kalender 2016 echte Heldinnen statt der üblichen mageren, barbusigen Models fotografiert, gaukelt die BILD-Zeitung jungen Mädchen immer noch vor, es sei erstrebenswert, sich öffentlich auszuziehen. Schlimmer noch, den Herren dieses Landes wird suggeriert, es sei in Ordnung, ja sogar normal, junge Mädchen anzugeifern, während es in Wirklichkeit einfach nur ekelig ist, wenn Männer Frauen immer wieder wissen lassen, ob ihr Aussehen sie sexuell erregt oder nicht. „T.M.I.“ (Too much information = will ich nicht wissen)!! Was fällt dir ein?! Ich habe dich nicht gefragt wie du mich findest!“ – „Sollte doch nur ’n Kompliment sein, du blöde Fotze“. Danke, BILD.